Verknüpfung eines digitalen, GIS-kompatiblen Stadtplans von Trier aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit den historischen Foto- und Planbeständen des Stadtarchivs Trier. Vorhaben zum Aufbau eines historisch-geographischen Informationssystems zur Stadtgeschichte Triers
Das Vorhaben sieht vor, den 1845 von August Berthold angefertigten und mittlerweile an der Universität Trier digitalisierten und GIS-kompatibilisierten Plan „Trier und Umgebung“ mit den reichen historischen Foto- und Planbeständen des Stadtarchivs Trier zu verknüpfen. In diesem Kontext erfolgt zunächst die Identifizierung und exakte Verortung einzelner Abbildungen von Häusern, Hausdetails bzw. Ausschnitten von Straßenzügen im Stadtgefüge seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Diese werden anschließend über eine Schnittstelle mit dem digitalen Stadtplan verknüpft. Durch das Anklicken von einzelnen Gebäuden werden die hierzu erhaltenen Fotos mit dazugehörigen Informationen (Datierung, Fotograph, Hinweis von wo das Bild aufgenommen wurde, Informationen zum Gebäude etc.) aufgerufen. Durch die exakte Einhängung in den aktuellen Stadtplan lässt sich zudem die heutige Situation anzeigen und mit dem historischen Zustand vergleichen. Historische Karte, aktueller Stadtplan, Abbildungen und Erschließungsinformationen sollen online über den Universitätsserver der Forschung wie auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. So wird es künftig erstmals möglich sein, einen virtuellen Rundgang durch das noch weitgehend von seinem spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Baubestand geprägte Stadtbild des 19. Jahrhunderts vorzunehmen, ja gleichsam durch das historische Trier zu surfen. Die digitale Karte Triers ist auf Zuwachs angelegt, so dass zukünftig weitere Dokumente (etwa aus den städtischen Bauakten oder historische Postkarten) eingestellt und zugänglich gemacht werden können.
Die Zuordnung auf dem Stadtplan startet u.a. mit den beiden umfangreichen Nachlässen der Fotographen Ferdinand Laven (1849 – 1922) und Wilhelm Deuser (1861 – 1953) sowie den zeichnerisch dokumentierten Bauforschungen des städtischen Denkmalpflegers Friederich Kutzbach (1873 – 1942).
Das Projekt hat Pilotcharakter und besitzt enormes Vernetzungspotential mit weiteren von der Universität Trier, der Stadt Trier und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz initiierten bzw. geförderten Vorhaben (wie der Erforschung und Präsentation der antiken Kaiserresidenz Trier, Arbeiten zur mittelalterlichen Stadttopographie, einer Aufwertung des historischen Baubestandes der Stadt durch ein zukünftiges Informationsportal etc.).